15.03.24
Glücksspielsucht erkennen und bekämpfen: Spielerschutz bei Tipp24

Glücksspielsucht erkennen und bekämpfen

Prävention und Hilfe: Der Weg aus der Abhängigkeit

Der Traum von einem großen Lottogewinn gibt manchem Spieler einen Anlass, um jede Woche auf seine Glückszahlen zu tippen. Bei den meisten Spielern handelt es sich um eine Freizeitbeschäftigung mit einem Hauch von Nervenkitzel. Doch bei einigen kann das Lottospielen zwanghafte Züge annehmen, sodass sie unbewusst in eine Glücksspielsucht abrutschen. Erfahre im Folgenden, wie du eine Spielsucht frühzeitig erkennen und was du dagegen tun kannst.

Definition: Was ist Glücksspielsucht?

Bei der Glücksspielsucht handelt es sich um eine Verhaltenssucht, die in Fachkreisen als pathologisches Glücksspielen bezeichnet wird. Menschen, die unter dieser Suchterkrankung leiden, können dem Glücksspiel nicht widerstehen. Es kommt zu übermäßigem oder unkontrolliertem Spielen, welches das Leben der Betroffenen stark beeinflusst. Häufig entstehen finanzielle, berufliche und zwischenmenschliche Probleme.

Statistiken zur Spielsucht in Deutschland

Den Angaben des Glücksspielatlas 2023 zufolge sind in Deutschland rund 1,3 Millionen Menschen glücksspielsüchtig, während weitere 3,3 Millionen ein riskantes Spielverhalten mit ersten Anzeichen einer Sucht zeigen. Somit haben insgesamt 4,6 Millionen Deutsche ein problematisches Verhältnis zum Glücksspiel.

Lotterien weisen im Vergleich zu anderen Glücksspielen ein geringes Suchtpotenzial auf. Da die Ziehungen nur ein- bis zweimal die Woche stattfinden, ist die Ereignisfrequenz recht gering. Ein wesentlich höheres Suchtpotenzial bieten Geldspielautomaten, Online-Slots und Live-Sportwetten.

Glücksspielsucht-Ursachen

Die Entstehung einer Spielsucht kann durch die folgenden Eigenschaften des Glücksspiels begünstigt werden:

  • Ständige Verfügbarkeit
  • Glücksgefühle bei einem Gewinn
  • Beinahe-Gewinne, die vom Gehirn ähnlich wie Gewinne verarbeitet werden
  • Verluste, die sich nicht so stark einprägen

Aber auch soziale Umstände, wie beispielsweise die Alltagssituation oder die Persönlichkeit des Spielers spielen beim Glücksspiel eine Rolle und können den Weg in die Sucht begleiten:

  • Stressige Situationen in Beruf, Beziehungen & Co.
  • Niedriger Bildungsabschluss & geringes Einkommen
  • Fehlende oder mangelnde Impulskontrolle
  • Geringes Selbstwertgefühl
  • Große Risikobereitschaft
  • Bereits diagnostizierte psychische Erkrankungen
  • Bereits bestehende Suchterkrankungen in der Familie

Symptome der pathologischen Glücksspielsucht erkennen

Die Symptome einer Glücksspielsucht können vielfältig sein. Unter anderem deuten die folgenden Kriterien auf die Suchterkrankung hin:

  • Spielen mit immer höheren Einsätzen
  • Negative Gefühle, bei dem Versuch das Glücksspiel zu reduzieren
  • Erfolglose Versuche, das Spielverhalten zu kontrollieren
  • Starke gedankliche Fixierung auf das Glücksspiel
  • Häufiges Spielen bei belastenden Gefühlen
  • Spielen, um Verluste auszugleichen
  • Versuch, das Ausmaß des Glücksspielens zu vertuschen
  • Berufliche oder zwischenmenschliche Probleme aufgrund des Glücksspiels
  • Finanzielle Notlage durch das Spielen

Um festzustellen, ob sich dein Spielverhalten in eine problematische Richtung entwickelt, stellt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) einen anonymen Selbsttest zur Verfügung.

Beratung & Therapie: So wird die Spielsucht behandelt

Du hast dein Spielverhalten nicht mehr unter Kontrolle? Dann wende dich an die BZgA. Deren telefonische Beratung zur Glücksspielsucht und zum problematischen Glücksspielverhalten richtet sich an Betroffene, Angehörige und Interessierte. Über die kostenlose Servicenummer 0800 137 27 00 erhältst du gezielte Auskünfte über die Sucht sowie Informationen zu Hilfsangeboten.

Zur Behandlung der Sucht werden Selbsthilfegruppen sowie eine Therapie empfohlen. Im Rahmen einer Psychotherapie arbeiten die Betroffenen daran, ohne Glücksspiel auszukommen. Sie lernen alternative Verhaltensweisen und wie sie ihre Gedanken vom Glücksspiel umlenken. Zudem ist es ein Teil der Therapie, herauszufinden, wie es so weit kommen konnte und wie man schon frühzeitig dagegen steuern kann.

Wichtig ist, dass die Betroffenen das in der Therapie erlernte Wissen im täglichen Leben anwenden können. Selten werden zusätzlich zur Therapie Medikamente verschrieben, die das Verlangen nach dem Spiel hemmen sollen. Dabei handelt es sich um sogenannte Opioidantagonisten oder selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer.

Glücksspielsucht-Prävention: Maßnahmen zur Vorbeugung

In dem 2021 in Kraft getretenen Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) legt der Gesetzgeber großen Wert auf Suchtprävention und Spielerschutz. Seither haben Glücksspieler die Möglichkeit, sich durch eine Selbstsperre für mindestens drei Monate vom Spiel auszuschließen und sich über einen Panik-Button eine 24-stündige Spielpause zu nehmen. Darüber hinaus sollen Spiellimits dazu beitragen, das Spielverhalten besser zu kontrollieren.

Häufig gestellte Fragen zur Glücksspielsucht

Wie wird man von Glücksspiel süchtig?

Bei der Entstehung der Glücksspielsucht spielt der Botenstoff Dopamin eine entscheidende Rolle. Wenn du einen Gewinn erzielst, wird das Glückshormon im Gehirn freigesetzt und stimuliert das körpereigene Belohnungssystem. Spielsüchtige versuchen dieses Glücksgefühl durch das Spielen immer wieder hervorzurufen.

Ist Glücksspielsucht eine anerkannte Krankheit?

Ja, bei der Glücksspielsucht handelt es sich um eine anerkannte Krankheit. In den Leitlinien des DSM-5 (Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen) wird pathologisches Glücksspiel als Verhaltenssucht kategorisiert.

Wie viele Glücksspielsüchtige gibt es in Deutschland?

Laut dem Glücksspielatlas 2023 sind in Deutschland rund 1,3 Millionen Menschen glücksspielsüchtig. Zudem zeigen 3,3 Millionen erste Anzeichen eines problematischen Spielverhaltens.


DisclaimerGlücksspiel kann süchtig machen. Wenn das Spielverhalten außer Kontrolle gerät und zur Ersatzhandlung für andere persönliche Probleme wird, kann sich daraus im weiteren Verlauf eine Spielsucht entwickeln. Sobald sich beim Spielenden das Verlangen einschleicht, immer wieder spielen zu müssen, um Angst, Panik, Depression oder andere negative Gefühle zu verdrängen, nimmt das Spielen bedenkliche Funktionen an. Wer denkt, dass er an Spielsucht erkrankt ist oder jemanden kennt, bei dem man dies annehmen muss, kann sich Hilfe holen. Dafür gibt es die kostenlose und anonyme Hotline 0800/1372700. Weitere Infos auf der Tipp24 Spielerschutz-Seite oder bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.


Katharina

Katharina

Hi, ich bin Katharina! Als Texterin für unser Lotto-Magazin versorge ich dich mit den wichtigsten Infos rund ums Lottospielen: Welche Lotterien gibt es? Wie steht es um die Gewinnchancen? Welche Regeln im Lotto solltest du kennen? Diese und weitere Fragen möchte ich dir in diesem Magazin beantworten. Mehr von Katharina …


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