Der Traum von einem großen Lottogewinn gibt manchem Spieler einen Anlass, um jede Woche auf seine Glückszahlen zu tippen. Bei den meisten Spielern handelt es sich um eine Freizeitbeschäftigung mit einem Hauch von Nervenkitzel. Doch bei einigen kann das Lottospielen zwanghafte Züge annehmen, sodass sie unbewusst in eine Glücksspielsucht abrutschen. Erfahre im Folgenden, wie du eine Spielsucht frühzeitig erkennen und was du dagegen tun kannst.
Bei der Glücksspielsucht handelt es sich um eine Verhaltenssucht, die in Fachkreisen als pathologisches Glücksspielen bezeichnet wird. Menschen, die unter dieser Suchterkrankung leiden, können dem Glücksspiel nicht widerstehen. Es kommt zu übermäßigem oder unkontrolliertem Spielen, welches das Leben der Betroffenen stark beeinflusst. Häufig entstehen finanzielle, berufliche und zwischenmenschliche Probleme.
Den Angaben des Glücksspielatlas 2023 zufolge sind in Deutschland rund 1,3 Millionen Menschen glücksspielsüchtig, während weitere 3,3 Millionen ein riskantes Spielverhalten mit ersten Anzeichen einer Sucht zeigen. Somit haben insgesamt 4,6 Millionen Deutsche ein problematisches Verhältnis zum Glücksspiel.
Lotterien weisen im Vergleich zu anderen Glücksspielen ein geringes Suchtpotenzial auf. Da die Ziehungen nur ein- bis zweimal die Woche stattfinden, ist die Ereignisfrequenz recht gering. Ein wesentlich höheres Suchtpotenzial bieten Geldspielautomaten, Online-Slots und Live-Sportwetten.
Die Entstehung einer Spielsucht kann durch die folgenden Eigenschaften des Glücksspiels begünstigt werden:
Aber auch soziale Umstände, wie beispielsweise die Alltagssituation oder die Persönlichkeit des Spielers spielen beim Glücksspiel eine Rolle und können den Weg in die Sucht begleiten:
Die Symptome einer Glücksspielsucht können vielfältig sein. Unter anderem deuten die folgenden Kriterien auf die Suchterkrankung hin:
Um festzustellen, ob sich dein Spielverhalten in eine problematische Richtung entwickelt, stellt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) einen anonymen Selbsttest zur Verfügung.
Du hast dein Spielverhalten nicht mehr unter Kontrolle? Dann wende dich an die BZgA. Deren telefonische Beratung zur Glücksspielsucht und zum problematischen Glücksspielverhalten richtet sich an Betroffene, Angehörige und Interessierte. Über die kostenlose Servicenummer 0800 137 27 00 erhältst du gezielte Auskünfte über die Sucht sowie Informationen zu Hilfsangeboten.
Zur Behandlung der Sucht werden Selbsthilfegruppen sowie eine Therapie empfohlen. Im Rahmen einer Psychotherapie arbeiten die Betroffenen daran, ohne Glücksspiel auszukommen. Sie lernen alternative Verhaltensweisen und wie sie ihre Gedanken vom Glücksspiel umlenken. Zudem ist es ein Teil der Therapie, herauszufinden, wie es so weit kommen konnte und wie man schon frühzeitig dagegen steuern kann.
Wichtig ist, dass die Betroffenen das in der Therapie erlernte Wissen im täglichen Leben anwenden können. Selten werden zusätzlich zur Therapie Medikamente verschrieben, die das Verlangen nach dem Spiel hemmen sollen. Dabei handelt es sich um sogenannte Opioidantagonisten oder selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer.
In dem 2021 in Kraft getretenen Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) legt der Gesetzgeber großen Wert auf Suchtprävention und Spielerschutz. Seither haben Glücksspieler die Möglichkeit, sich durch eine Selbstsperre für mindestens drei Monate vom Spiel auszuschließen und sich über einen Panik-Button eine 24-stündige Spielpause zu nehmen. Darüber hinaus sollen Spiellimits dazu beitragen, das Spielverhalten besser zu kontrollieren.
Bei der Entstehung der Glücksspielsucht spielt der Botenstoff Dopamin eine entscheidende Rolle. Wenn du einen Gewinn erzielst, wird das Glückshormon im Gehirn freigesetzt und stimuliert das körpereigene Belohnungssystem. Spielsüchtige versuchen dieses Glücksgefühl durch das Spielen immer wieder hervorzurufen.
Ja, bei der Glücksspielsucht handelt es sich um eine anerkannte Krankheit. In den Leitlinien des DSM-5 (Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen) wird pathologisches Glücksspiel als Verhaltenssucht kategorisiert.
Laut dem Glücksspielatlas 2023 sind in Deutschland rund 1,3 Millionen Menschen glücksspielsüchtig. Zudem zeigen 3,3 Millionen erste Anzeichen eines problematischen Spielverhaltens.
Disclaimer: Glücksspiel kann süchtig machen. Wenn das Spielverhalten außer Kontrolle gerät und zur Ersatzhandlung für andere persönliche Probleme wird, kann sich daraus im weiteren Verlauf eine Spielsucht entwickeln. Sobald sich beim Spielenden das Verlangen einschleicht, immer wieder spielen zu müssen, um Angst, Panik, Depression oder andere negative Gefühle zu verdrängen, nimmt das Spielen bedenkliche Funktionen an. Wer denkt, dass er an Spielsucht erkrankt ist oder jemanden kennt, bei dem man dies annehmen muss, kann sich Hilfe holen. Dafür gibt es die kostenlose und anonyme Hotline 0800/1372700. Weitere Infos auf der Tipp24 Spielerschutz-Seite oder bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
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Katharina
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